AUSSTELLUNG: Mit Blutch kommt einer der grössten französischen Zeichner der Gegenwart ins Cartoonmuseum Basel, wo seine Zeichnungen und Geschichten bis zum 11.02.2024 zu sehen sind.
Was wird morgen sein? Der französische Zeichner Blutch hat den Comic zeichnerisch und inhaltlich auf den Kopf gestellt und Türen ins Unbekannte aufgestossen. Blutch wurde 1967 als Christian Hincker in Strassburg geboren, wo er an der École supérieure des arts décoratifs Kunst studierte, und gilt als einer der wichtigsten und virtuosesten Zeichner des neuen französischen Comics. Im Zentrum seines thematisch und formal enorm vielgestaltigen Werks steht die schnelle expressive Zeichnung, ergänzt durch subtile Malerei in freier Technik.
In seinen oft experimentellen Arbeiten überschreitet der Künstler immer wieder die Grenze zur Abstraktion oder überlässt es der Leserschaft, Leerstellen frei zu assoziieren, wie in seinem Frühwerk «Péplum». Seine Geschichte spielen mit allen Genres, sei es Science-Fiction, Mystery, Western, Drama oder Komödie. 1988 erscheinen seine ersten Kurzgeschichten in «Fluide Glacial». 1998 überrascht er mit der heiteren autobiografischen Kurzgeschich-tensammlung «Le petit Christian», die seine Kindheit im Elsass der 1970er-Jahre aufleben lässt. Nach unzähligen Schwarz-Weiss-Alben folgt 2002 das farbige und rätselhafte Album «Vitesse moderne». Blutch hat für zahlreiche Verlage und in verschiedensten Kooperationen gearbeitet, hat Bücher illus-triert, Plakate für den Filmemacher Alain Resnais oder das Jazzfestival Ban-lieues Bleues gestaltet und für «Libération», «The New Yorker» und «Les In-rockuptibles» gezeichnet. Mit dem Grand Prix de la Ville d’Angoulême gewann Blutch 2009 die wichtigste europäische Auszeichnung im Comic. Die Retrospektive im Cartoonmuseum Basel versammelt Originale aus den frühen Alben, Malereien, Porträts, Illustrationen und Zeichnungen für Plakate sowie zeigt Originalzeichnungen aus seinem aktuellen Album «La mer à boire».
INFO: Bis 11.02.2024, Cartoonmuseum Basel, St. Alban-Vorstadt 28. Di–So 11–17 Uhr.