Wayne Thiebaud – Retrospektive in der Fondation Beyeler

Wayne Thiebaud – Retrospektive in der Fondation Beyeler

KUNST: Die Fondation Beyeler widmet dem aussergewöhnlichen, in Europa jedoch bisher nahezu unbekannten amerikanischen Maler Wayne Thiebaud (1920–2021) die erste Einzelausstellung im deutschsprachigen Raum.

 

Wayne Thiebaud StudentStudent, 1968. Öl auf Leinwand, 152,7 x 122,2 cm Doris and Donald Fisher Collection im San Francisco Museum of Modern Art © Wayne Thiebaud Foundation/2022, ProLitteris, Zurich. Foto: Katherine Du Tiel

American Way of LifeWayne Thiebaud Girl with piGirl with Pink Hat; 1973; Öl auf Leinwand; 91; 4 x 74; 9 cm; San Francisco Museum of Modern Art; Schenkung von Jeannette Powell; © Wayne Thiebaud Foundation/; 2022; ProLitteris; Zurich; Foto: Katherine Du Tiel.

In seinen Stillleben mit Alltagsgegenständen beschwört Thiebaud in betörenden Pastelltönen die Verheissungen des «American Way of Life». Gleichzeitig bezeugen seine erstaunlichen Porträts, multiperspektivischen Stadtansichten und Landschaften die Vielseitigkeit des technisch brillanten Malers. Wayne Thiebaud gehört zu den führenden Vertretern der amerikanischen figurativen Kunst und steht damit in der Tradition von Malern und Malerinnen wie Edward Hopper und Georgia O՚Keeffe. Anhand von 65 Gemälden und Zeichnungen aus öffentlichen wie privaten, vorwiegend amerikanischen Sammlungen präsentiert die Retrospektive die wichtigsten Werkgruppen des Künstlers und lädt dazu ein, seine einzigartige Malweise sowie seinen taktilen Umgang mit der Farbe zu entdecken. Der in den USA für seine Stillleben berühmte Thiebaud lotete die Möglichkeiten des malerischen Ausdrucks an der Grenze zwischen sichtbarer und imaginierter Welt aus und schuf so eine ganz eigene, zwischen Ironie, Witz, Nostalgie und Melancholie changierende Bildsprache.

 

Amerikanische figurativen Kunst

Wayne Thiebaud gehört zu den führenden Vertretern der amerikanischen figurativen Kunst und steht damit in der Tradition von Malern und Malerinnen wie Edward Hopper und Georgia O՚Keeffe. Früh entdeckte er sein Interesse für Comics und Zeichentrickfilme, er arbeitete kurzzeitig in der Trickfilmabteilung der Walt Disney Studios und später als Werbegrafiker und kommerzieller Zeichner. Von 1949 bis 1953 studierte er Kunst an der San José State University und der California State University in Sacramento. Zeit seines Lebens war er in der Lehre tätig und bildete Generationen von Künstlerinnen und Künstlern aus. Thiebaud bewegte sich abseits der grossen Kunstmetropolen und malte unabhängig von den jeweils vorherrschenden Kunstbewegungen. Aufgrund seines Interesses an Objekten der Populärkultur wird er oft der Pop-Art zugerechnet – eine Einordnung, der er sich selbst jedoch stets verweigerte. In Anbetracht seiner eigenen Sichtweise auf die Ästhetik der Massenproduktion und seines Fokus auf die Malerei kann Thiebaud eher als ein Vorläufer der Pop-Art eingestuft werden. Er selbst bezeichnete Diego Velázquez, Paul Cézanne, Henri Rousseau und Piet Mondrian als Vorbilder, war aber als Cartoonist auch stark durch Werbegrafiker und Plakatmaler beeinflusst. (Quelle: Fondation Beyeler)


INFO: Noch bis 21. Mai 2023, Fondation Beyeler, Baselstrasse 101, 4125 Basel-Riehen, Schweiz Geöffnet: täglich 10 bis 18 Uhr, mittwochs bis 20 Uhr

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