ECM Festival

ECM Festival

 FESTIVAL: Vom 8. bis 11. Mai ist das ECM Festival beim forum jazz e.V. zu Gast und bringt so die Crème de la Crème des Jazz nach Merzhausen. und Freiburg.

 

Konzertfilm: Keith Jarrett Trio
Die Einstimmung auf das ECM Festival bildet der Film „Keith Jarrett Trio Live in Japan 1996“. Das Keith Jarrett Trio auf dem künstlerischen Höhepunkt. Das 1996er Konzert in Tokyo ist von solcher Präzision des Zusammenspiels geprägt, dass es einem den Atem verschlägt. Wunderschöne Balladen (z.B. »Never Let Me Go« oder »Mona Lisa«), groovige Nummern wie »Billie´s Bounce« oder »I´ll Remember April«, klasse Jarrett-Kompositionen als Extensions zu »Last Night When We Were Young« und »My Funny Valentine«, dazu eine dichte, gute Fassung von »Autumn Leaves« - ein wunderbarer Hör- und Sehgenuss. Der Film enthält zudem zwei Zugaben, die nicht auf CD erhältlich sind. Sowohl »All The Things You Are« (mit genialem Klavierintro von Jarrett) als auch die Ray-Bryant-Nummer »Tonk« zum Ausklang sind schlechterdings fantastisch. (Mi 8. 5., Forum Merzhausen, 20 Uhr. Laufzeit: DVD - ca. 100 Minuten auf Großbildleinwand).

 

Nitai Hershkovits (Foto: Caterina di Perri)Opening Concert: Nitai Hershkovits

Berührende Entdeckung - Assoziatives Meisterwerk: Von wegen, auf dem Klavier wäre alles gespielt, es gäbe kaum Neues zu sagen. Wer das glaubt, sollte sich das neue Solo-Album von Nitai Hershkovits anhören. Wie kaum ein anderer bewegt sich der 1988 in Israel geborene Pianist spieltechnisch versiert wie fantasiereich zwischen den Polen notierter Klassik und improvisiertem Jazz. Ein geistreicher Individualist, der in der Vergangenheit auch seine Teamfähigkeit unter Beweis stellen konnte. Auf ‘Call On The Old Wise’ macht er sein musikalisches Innenleben akustisch zugänglich, zeigt sein Geschick am Instrument, sein Format in der Auswahl von Themen und Farben. Er glänzt introvertiert, mit einem Kosmos sparsamer Verzierungen, deren Sorgfalt und Perfektion begeistern. (Do 9.5.,12 Uhr, Historisches Kaufhaus Freiburg, Münsterplatz 24)

 

Dominic Miller Quartett

Dominic Miller - STING´s rechte Hand - seit 1991. Sensibilität, Interaktion, Schönheit, Tiefe. Miller wurde von Peter Ruedi in der Weltwoche als "großer, gelassener Erzähler" bezeichnet, und Vagabond, die dritte Aufnahme des Gitarristen für ECM, könnte sich als sein bisher poetischstes Werk erweisen. Auf dem Album erzeugt er gemeinsam mit Ziv Ravitz am Schlagzeug, seinem langjährigen Begleiter Nicolas Fiszman am Bass und Pianist Jacob Karlzon Texturen besonderer Intensität. Das Quartett – jeder Musiker für sich ein versierter Bandleader – versteht es, tiefe Grooves mit subtilem Zusammenspiel zu untermauern und nuancierte melodische Linien mit zarten Harmonien zu verweben, und zeichnet dabei einen gestalterisch bedachten Weg durch das Programm. Als langjähriger kreativer Begleiter von Sting, versteht Dominic es, den Song als oberste Priorität zu behandeln.
Diese Einspielung ist nicht nur ein Stück entspannter, im Kleinen sphärischer Klangkunst eines dezenten Virtuosen und Bandplayers – sie ist auch eine Bereicherung des ECM-Katalogs […] Man kann jedem dieser Künstler wie auch dem Produzenten und Engineer der Aufnahme bescheinigen, hier ganz Großartiges geleistet zu haben. Denn selten habe ich ein so plastisches, mit der Musik harmonisierendes Sound-Design erlebt, das jedem instrumentalen Beitrag seinen Raum gibt, um so ein lebendiges, zartes Ganzes zu ermöglichen. Sensibilität, Interaktion, Schönheit, Tiefe machen diese Musik aus. (Do 9.5., 20 Uhr, Forum Merzhausen, Am Marktplatz 4)

 

A Tribute to Anja Lechner

Der große Abend für die Cellistin Anja Lechner ist in drei einstündige Konzert-Abschnitte gegliedert, in denen Anja Lechner • Mona Matbou Riahi • Pablo Márquez • François Couturier gemeinsam musizieren.
Part 1: Special • Cello & Guitar • Anja Lechner & Pablo Márquez / Part 2: Lontano • Anja Lechner & François Couturier / Part 3: Trio Liberamente • Anja Lechner / Mona Matbou Riahi / François Couturier.
Das Trio Liberamente lotet in kammermusikalisch feinsinniger Art eine Vielzahl von Idiomen aus, fächert diese in einem vielfältigen Programm auf – und vereint dabei fremde Elemente auf organische Weise. Die Cellistin Anja Lechner und den Pianisten François Couturier verbindet eine - sowohl im Duo als auch als Mitglieder des Tarkovsky Quartets - kontinuierliche facettenenreiche Zusammenarbeit, die über viele Jahre gewachsen ist.
Mit der jungen iranischen Klarinettistin Mona Matbou Riahi erweitert sich nun das Bezugsspektrum der Musik. Die weitverzweigten musikalischen und kulturellen Hintergründe der einzelnen Musiker scheinen der ideale Nährboden dafür zu sein, noch unbekannte Räume auszuloten: Zeitgenössische Kompositon und Improvisation an der Schnittstelle zwischen Orient und Okzident fließen zusammen und öffnen das Ohr für neue Hörerfahrungen. (Fr 10.5., 18 Uhr, Forum Merzhausen, Am Marktplatz 4)

 

Zsófia Boros Guitar & Ronroco  

Zsófia Boros’ dritte Einspielung für ECM hat zwei Schwerpunkte: Einerseits zeitgenössische Kompositionen aus Argentinien, andererseits die mehrere Idiome übergreifende Musik des französischen Komponisten Mathias Duplessy. Die US-Zeitschrift Fanfare hat die in Wien lebende ungarische Gitarristin in den höchsten Tönen gelobt und vor allem ihren "klaren, schönen Ton, die flüssige Phrasierung, die präzise Schichtung von Melodie und Begleitung, die fließende Fingerbewegung und ihren emphatischen Sinn für Stimmung und Emotionen" hervorgehoben – allesamt Qualitäten, die auf El último aliento besonders zur Geltung kommen. Der Name des Albums stammt von der gleichnamigen Carlos-Moscardini-Komposition, die das Album abschließt. Weitere argentinische Komponisten, die Boros hier interpretiert, sind Joaquín Alem, Quique Sinesi und Alberto Ginastera – ein dynamisches Repertoire, das die Gitarristin mit technischem und lyrischem Glanz vorträgt. Das Album wurde im Auditorio Stelio Molo in Lugano aufgenommen und von Manfred Eicher produziert. (Sa 11.5., 15 Uhr, Kloster St. Lioba - Freiburg Günterstal, Riedbergstraße 3)

 

Maciej Obara QuartetMaciej Obara QuartetMaciej Obara Quartet (Foto: Jacek Poremba)

Das Abschlusskonzert bestreitet das Maciej Obara Quartet, welches jüngst für seine dritte ECM Veröffentlichung „Frozen Silence“ glänzende Kritiken erhielt. Seit 2012 unterhält Altsaxophonist Maciej Obara sein internationales Quartett mit Dominik Wania am Klavier und den beiden Norwegern Ole Morten Vagan (Bass) und Gard Nilssen (Schlagzeug). In diesem Zeitraum spielte das Quartett bereits sechs Alben ein, die bei der Kritik in immer höheren Tönen gepriesen wurden. “Frozen Silence”, das jüngste und zugleich dritte Album für ECM Records, erschien im September 2023. zunächst auf CD und liegt nun auch auf Vinyl vor. Peter Rüedi schrieb in der Weltwoche. “Obara schreibt wunderbare Kompositionen, teilweise umgesetzte Natureindrücke am Rand eines Neo-Impressionismus, aber alle offen genug, um im Lauf des Interplays, des intensiven Austauschs im Kollektiv weiterentwickelt, aufgeladen, vertieft oder verflüssigt, nie aber aufgelöst zu werden.“ (Sa 11.5., 20 Uhr, Forum Merzhausen)

Das Abschlusskonzert am 11. Mai (20 Uhr) im FORUM Merzhausen bestreitet das Maciej Obara Quartet, welches jüngst für seine dritte ECM Veröffentlichung „Frozen Silence“ glänzende Kritiken erhielt.

 

INFO: Mi 8. bis Sa 11.5., FORUM Merzhausen, Hist. Kaufhaus Freiburg, Kloster St. Lioba. Karten: Badische Zeitung und reservix.

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